Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, eröffnete IN VIA Freiburg gemeinsam mit geladenen Gästen – u.a. mit Vertreter*innen der Gemeinderats-Fraktionen, der Bürgermeisterin Christine Buchheit und der Frauenbeauftragten, Simone Thomas, mit Kooperationspartner*innen sowie Vertreter*innen von Stiftungen und des Zonta-Clubs Freiburg, die neue Beratungsstelle LUCA für Mädchen, junge Frauen und nichtbinäre Jugendliche bei Häuslicher Gewalt.

In ihrem Grußwort betonte Bürgermeisterin Buchheit, Gewalt finde nicht in dunklen Ecken oder auf dunklen Straßen statt, sondern das größte Gewaltrisiko für Mädchen und junge Frauen sei immer noch das häusliche Umfeld. Die Anwesenheit fast aller Gemeinderatsfraktionen zeige den großen Rückhalt in Stadt und Kommunalpolitik für die Beratungsstelle.

„Natürlich ist es kein Grund zum Feiern, dass wir eine solche Beratungsstelle dringend brauchen, jedoch ist es gut und wichtig, dass dieses Angebot nun zur Verfügung steht, denn der Bedarf ist hoch“, so IN VIA Vorständin Annette Albrecht.  Sie dankte allen Unterstützer*innen für die fachliche Zusammenarbeit und Vernetzung, für die politische und finanzielle Unterstützung, ohne die ein solches Angebot nicht möglich sei.

Die beiden IN VIA-Fachkräfte stellten das Konzept der Beratungsstelle vor und machten die Schwerpunkte der Arbeit deutlich.

Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind, dass sie gesehen werden und dass es Unterstützung und Wege aus der Gewalt gibt, ist den beiden Fachkräften der Beratungsstelle wichtiges Anliegen. Die Fachkräfte unterstützen die jungen Menschen mit einer klaren Positionierung gegen Gewalt, mit Transparenz und verlässlichen Beziehungsangeboten, durch Wertschätzung und Mitbestimmung.

Die Lesung aus dem Erfahrungsbericht einer jungen Frau, die jahrelang unter Häuslicher Gewalt leiden musste, schloss die Veranstaltung mit dem berührenden Appell, hinzuschauen, da zu sein, nachzufragen und zu unterstützen:  „Ich spreche auch zu Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen … Ihr habt mehr Macht, als euch bewusst ist. Ein offenes Ohr, ein Blick, ein Satz – das kann Leben retten oder zerstören. …Kinder und Jugendliche spüren, ob man es ehrlich meint. Seid nicht nur beruflich da. Seid menschlich da. Denn oft seid ihr die ersten – und manchmal die letzten – die überhaupt fragen: Wie geht es dir wirklich? … Bitte bleibt wachsam – nicht nur in Zahlen, sondern im Herzen.“

 

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