Schrift mit dem Zusatz: Mädchen- und Frauenverbände in der Erzdiözese Freibug fordern: Stopp Gewalt gegen Frauen - und Logos der vier Frauenverbände

Katholische Frauenverbände in der Erzdiözese Freiburg engagieren sich konsequent und auf allen Ebenen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen

Seit 1981 wird am 25. November der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Auch die katholischen Frauenverbände stellen sich nicht nur an diesem Tag gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Mit dem jährlichen Aufstellen der „Roten Bank“, einem öffentlichen Symbol gegen geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt, sowie verschiedenen Aktionen vor Ort macht die kfd in Freiburg und anderen Orten in der Erzdiözese darauf aufmerksam, dass die Gewalt, der Mädchen und Frauen besonders in ihrem privaten Umfeld ausgesetzt sind, ein massives und in der öffentlichen Debatte unterschätztes gesellschaftliches Problem darstellt.

Femizide (Die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts) stellen in Deutschland (noch) keinen eigenen Straftatbestand dar, aber das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ des BKA von 2024 zeigt eine alarmierende Entwicklung auf: Fast jeden Tag findet ein Femizid statt. Die Zahl der versuchten Femizide lag 2023 bei 938. 360 davon endeten tödlich. Fälle sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen haben um 6,2% zugenommen, die digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist um 25% gestiegen.

Über die konkrete psychische und physische Gefahr für Frauen und Mädchen hinaus untergräbt geschlechtsspezifische Gewalt demokratische Werte, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sowie das Recht von Frauen und Mädchen auf Gleichstellung und Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen.

Geschlechtsspezifischer Gewalt entgegenzutreten und von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen Schutz, Begleitung und selbstbestimmte, gewaltfreie Perspektiven zu bieten, sind wesentliche Anliegen von Caritas und Kirche in der Erzdiözese Freiburg. Mit Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und unterstützenden Angeboten für Mädchen und Frauen sowie dem Einsatz auf landespolitischer Ebene z.B. zur Ausgestaltung des Gewalthilfegesetzes, stellen sich der SkF, die kfd, der KDFB und IN VIA konsequent an die Seite der Frauen.

Wir tun viel und fordern mehr:

  • Den Ausbau der Frauenhausplätze (2024 fehlten rund 13.000 von 21.500 Plätzen, zu deren Angebot sich Deutschland gemäß des Berechnungsschlüssels der Istanbul-Konvention verpflichtet hat) und weiterer Unterstützungsstrukturen für Betroffene sowie der Täterarbeit
  • keine Symbolpolitik zur Fußfessel, sondern weitergehende Regelungen, die Frauen wirklich helfen
  • einen klaren Bewusstseinswandel in der ganzen Gesellschaft, zu dem auch gehört, dass geschlechtsspezifische Gewalt kein „importiertes“ Problem ist
  • den Grundsatz, Betroffenen zu glauben und geschlechtsspezifische Gewalt nicht als „Beziehungsdrama“, Folge von Provokation o.ä. zu verharmlosen und auch im Umgangsrecht konsequent zu beachten
  • Sensibilisierung von Justiz- und Polizeibeamt*innen für die spezifischen Dynamiken in Fällen von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt.

Als Frauenverbände werden wir weiterhin laut gegen das Schweigen. Viel zu oft wird Frauen selbst die Schuld zugeschoben – für ihr Da-sein, Gehen, Bleiben, Wiederkommen, sich Wehren, Schweigen usw.

Erzbischof Stephan Burger (Freiburg): „Gewalt gegen Frauen widerspricht zutiefst der Würde jedes Menschen und dem Evangelium Jesu Christi. Sie ist durch nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, eine Kultur des Respekts, der Achtsamkeit und des Schutzes zu fördern – in Kirche und Gesellschaft. Ich danke den Frauenverbänden in unserer Erzdiözese, dass sie das Schweigen brechen, das Bewusstsein für dieses Unrecht schärfen und Betroffenen konkret beistehen.“

Am 24.11.2025, dem Vorabend zum Internationales Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, findet im Rahmen der Freiburger „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ um 18.00 Uhr ein politisches Nachtgebet in der Unikirche Freiburg statt. Weitere Aktionsideen, Begriffe und Erklärungen zum Thema Gewalt gegen Frauen finden sich in einer Arbeitshilfe der kfd unter www.kfd-freiburg.de.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als pdf.

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