Mit einer „Roten Bank“, die seit Mitte Januar vor dem Weihbischof-Gnädinger-Haus in Lehen steht, machen der Diözesan-Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg und IN VIA Diözesanverband Freiburg auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

Birgit Schaer, Vorständin von Caritas, und Annette Albrecht, Vorstandsvorsitzende von IN VIA, nahmen heute gemeinsam auf der Roten Bank Platz. Caritas und IN VIA unterstützen mit Beratungsangeboten Frauen, die körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt erfahren haben.

Initiiert von der Freiburger Fachstelle Intervention gegen Häusliche Gewalt (FRIG), stand die Bank seit Dezember 2019 bereits an mehreren Plätzen in der Freiburger Innenstadt sowie in den Stadtteilen Rieselfeld und Weingarten. „Wir beteiligen uns an dieser Aktion, weil häusliche Gewalt gegen Frauen viel verbreiteter ist, als viele denken“, so Annette Albrecht, Vorstandsvorsitzende von IN VIA. „Mit der Roten Bank ermutigen wir alle, die zu uns ins Weihbischof-Gnädinger-Haus kommen, genau hinzusehen und zu handeln, wenn Hilfe gefragt ist.“

Die Rote Bank wird im Februar im Mittelpunkt einer Aktion des IN VIA-Mädchen- und Frauentreffs Freiburg sein.

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, wird die Rote Bank in die Innenstadt transportiert und auf dem Rathausplatz übergeben werden.  

Die „Rote Bank“ kommt ursprünglich aus Italien, wo sie längst ein Symbol gegen Gewalt an Frauen ist. 2016 wurde sie in Perugia zum ersten Mal an öffentlichen Plätzen aufgestellt, es folgten daraufhin viele weitere Städte in Italien. Die Bank soll auf die weiterhin erschreckend hohe Zahl häuslicher Gewalt in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Statistisch gesehen wird in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner aus dem Leben gerissen. In der überwiegenden Mehrheit sind Frauen von Beziehungsgewalt betroffen. Nach Angaben der Freiburger Fachstelle Intervention gegen Häusliche Gewalt registrierte die Polizei in ihrer Kriminalstatistik 2020 396 Fälle allein in Freiburg, 295 der Opfer waren Frauen. Zudem ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen, da häusliche Gewalt noch immer ein Tabuthema ist.

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