Es ist Zeit für eine „Schule für Alle“!
Filmstart „SCHULE, SCHULE – Die Zeit nach Berg Fidel“
Am 21. September 2017 – direkt nach der Premiere in Berlin – startet im Freiburger Kino Friedrichsbau der Dokumentarfilm „SCHULE, SCHULE – Die Zeit nach Berg Fidel“.
Sechs Jahre nach ihrem Debütfilm „BERG FIDEL – Eine Schule für alle“ wirft Regisseurin Wenders erneut einen Blick auf das Thema Schule und Inklusion, und das auf lebendige und berührende Weise: Die Protagonisten David, Jakob, Samira und Anita haben an der Grundschule Berg Fidel in Münster in altersgemischten Klassen gelernt. Beeinträchtigungen und Defizite standen dabei nicht im Vordergrund. „SCHULE, SCHULE – Die Zeit nach Berg Fidel“ schildert den Wechsel der Pubertierenden auf weiterführende Schulen.
Was ist wichtig im Leben? – das fragen sich die vier Teenager auf ihre eigene Art. Sie durchleben die Pubertät und fühlen sich selten geborgen. Schule gibt David, Jakob, Samira und Anita kaum den Halt, den sie sich wünschen. Der Schutzraum der Grundschule Berg Fidel, der nicht nach Handicaps, sondern nach den individuellen Ressourcen fragte, existiert nicht mehr. Ängste kommen auf, Fragen nach der eigenen Leistungsfähigkeit. Familie und Freundschaften dagegen helfen, das schwankende Selbstbild der Pubertierenden zu stärken.
Deutschland tut sich noch schwer mit der Verwirklichung von Inklusion in der Schule: im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Welt werden Schüler*innen in der Pflichtschulzeit in unterschiedliche Leistungsklassen und Schularten/-typen aufgeteilt.
Und auch der Blick auf die inklusionspolitische Agenda der großen Parteien, wie nämlich die UN-Behindertenrechtskonvention in den nächsten Jahren mit Leben erfüllt und umgesetzt werden soll, ist enttäuschend. In den derzeitigen Wahlkampf-Debatten in den Medien ist wenig bis nichts zu hören. Deshalb muss dieses Thema stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken.
Das von IN VIA initiierte, bundes- und landesweit tätige Netzwerk „Schule für Alle“ engagiert sich – zusammen mit weiteren Bündnispartnern und Einzelpersonen – für inklusive Schulen, die die dafür die erforderlichen Ressourcen und Rahmenbedingungen sowie multiprofessionelle Teams und Kompetenzen zur Verfügung haben.
Wir brauchen Schulen, in denen alle Schüler*innen, unabhängig von kognitivem Leistungsvermögen, sozialer oder kultureller Herkunft oder einer Behinderung – gemeinsam lernen!
Und so lautet auch das Fazit der Regisseurin Hella Wenders, mit der es im Anschluss an die Vorführung am 21. September ein Filmgespräch geben wird: „Wenn man nicht bereits als Kind lernt, dass die Welt aus den unterschiedlichsten Menschen besteht, wann dann?“