IN VIA fordert bessere Versorgung und Schutz für Frauen – Aussetzung des Familiennachzugs verschlimmert die Situation von Frauen

Freiburg, 7. März 2016. Anlässlich des Internationalen Frauentages macht IN VIA Deutschland auf die Not von Frauen aufmerksam, die weltweit auf der Flucht sind. Fluchtursachen müssen konsequent bekämpft und Mittel für die Versorgung in den Flüchtlingslagern bereitgestellt werden. In den Unterkünften müssen Standards zum Schutz weiblicher Geflüchteter gelten. Der Frauenfachverband appelliert an die Politik, die Einschränkung beim Familiennachzug wieder zurück zu nehmen.

In einem Armenviertel in einem Beiruter Vorort erleben die Helferinnen von IN VIA Libanon die Not von Frauen auf der Flucht. Täglich werden dort 200 Personen medizinisch versorgt. „Weil die Vereinten Nationen nach wie vor über zu wenig Mittel verfügen, fehlt es in den Flüchtlingslagern an Wasser, Lebensmitteln und Hilfsgütern. Die Bedingungen in den Unterkünften sind katastrophal. Frauen sind oft Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt“, berichtet Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland, Fachverband in der Caritas. Auch Caritas International leistet umfassende Hilfen in Libanon und ist dringend auf Spenden angewiesen.

An der griechisch mazedonischen Grenze droht die Situation angesichts von mehr als 13.000 gestrandeten Menschen – zumeist syrische und irakische Flüchtlinge – zu kippen. Offenbar sind vor allem Frauen und unbegleitete Jugendliche auf dem Weg nach Europa, laut Zeitschrift Der Spiegel sollen es bis zu 80 Prozent sein.

Ein Auslöser für diese Entwicklungen war die Ankündigung, den Familiennachzug für bestimmte Gruppen auszusetzen. Aus Angst, nicht mehr in Deutschland einreisen zu können und von ihrer Familie getrennt zu sein, machen sich viele Frauen mit ihren Kindern auf den gefährlichen Weg über das Meer. Statt Schutz erfahren sie auch auf ihrem Fluchtweg durch Europa Gewalt, Erpressung und Vergewaltigung. Dem muss laut IN VIA mit allen Mitteln entgegengewirkt werden. Der Schutz der Frauen sei zu stärken und der Zusammenhalt der Familien als wichtiger Integrationsfaktor zu wahren, fordert Stetter-Karp. Um die Situation nicht weiter zu verschlimmern, müsse die Einschränkung beim Familiennachzug wieder zurückgenommen werden.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als pfd-Datei.

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